Gravur
Produktbeispiele zum eingravieren:
![]() Tassen Graviert |
Logogravur |
Hydroglasur mit Gravur |
![]() Farbig hinterlegte Gravur |
![]() Logogravur mit Dekordruck |
Positivgravur |
Strichgravurdruck | |
![]() Schlüsselanhänger |
![]() Namensschilder |
Gravuren sind Einschneidungen von Ornamenten, Schriften und Verzierungen in Metall, Glas, Stein, und anderen festen Werkstoffen.
Die
klassische Handgravur auf metallischen Oberflächen oder auf Glas wird
mit dem Stichel als Werkzeug ausgeführt. Ziel ist es mit seiner Hilfe
Flächen matt gegen klaren oder spiegelnden Hintergrund erscheinen zu
lassen. Die aufgerauhten Flächen bzw. vertieften Linien können
zusätzlich mit Farbpaste ausgelegt und so optisch hervorgehoben werden.
Grundlagen
Die
Gravur, ob per Hand oder per Maschine, ist eine spanende und/oder
abtragende Bearbeitung von Metall, Holz und anderen Werkstoffen. Bei
der Glasgravur ist dies auch der Fall, da der Vorgang des Schleifens
unter dem Mikroskop gesehen ein mehrfacher, durch die Schleifkörper
verursachter Schneidvorgang ist. Dies unterscheidet die Gravur deutlich
von der Radierung oder Ritzung, technisch Einprägen, da jener
Arbeitsvorgang spanlos ist. Dies drückt besonders bei der
Ausdrucksweise einer Darstellung im unterschiedlichen Duktus aus.
Während bei einer Radierung oder Ritzung die Linienstärke nur schwach
veränderbar ist, kann bei einem Stich mit dem Stichel die Linienstärke
von sehr dünn bis sehr breit ausgeführt werden.
Gravur im Bereich des Vergolders
Auch
bei der Polimentvergoldung kommt die sogenannte Kreidegrundgravur vor.
Eine Sperrholzplatte wird zuerst mit warmen Wasser bestrichen, dass
sich die Poren öffnen. Nun trägt man eine Leimtränke auf, die als
Absperrung für das Holz dient. Nun beginnt das auftragen des
Steingrundes, welcher aus Knochenleim besteht. Dann erfolgt das
Auftragen des Kreidegrundes, der aus Hautleim, Champagnerkreide,
Chinakreide und Bologneserkreide besteht. Dieser langwierige Vorgang
erfolgt insgesamt 20 mal. Geschlossene Räume sind oberste Pflicht, da
ansonsten Nissen entstehen können. Diese sind kleine Luftbläschen, die
sich beim Trocknen des Kreidegrundes bemerkbar machen. Sie dürfen
keineswegs zugespachtelt werden und müssen mit verdünntem Hautleim so
gut als möglich geschlossen werden. Dann beginnt die eigentliche
Gravur. Mit einem Gravurhaken werden Ornamente oder Muster in den
harten Kreidegrund graviert. Dabei muss man äußert aufpassen, dass man
nicht abrutscht, denn eine Korrektur ist, außer man trägt erneut
Kreidegrund auf, nicht möglich. Dann wird das gelbe und später das rote
Poliment aufgetragen. Den roten Polus trägt man zwei mal auf, beim
zweiten mal jedoch arbeitet man mit einem feinem Haarpinsel im
Kreuzzug. Nun ist der Haftgrund für die Vergoldung gegeben. Nach dem
vergolden sind kleinste Kratzer und Unebenheiten sofort zu erkennen.
Diese Technik ist anstrengend und sehr zeitaufwendig.
Elektrogravur
Ein besonderes Verfahren ist die Elektrogravur, bei der durch einen schwingenden Stift in kurzen Abständen Funken erzeugt werden, die das Material nur oberflächlich durch Schmelzen und Verdampfen verändern. Entsprechende Werkzeuge erzeugen die Schwingungen durch einen Magnetanker im Wechselfeld eines Elektromagneten und liefern zugleich den erforderlichen Stromfluss, der bei jeder Berührung eine Materialveränderung auf der zu gravierenden Metallfläche verursacht. Das Verfahren ist verwandt mit dem Erodieren, wird jedoch meist von Hand und ohne dazwischen befindliche Flüssigkeit ausgeführt. Anwendungen sind u.a. das Eingravieren von Serien- und Chargennummern in Maschinenteile.
Maschinengravur
Bei der Fertigung von Schildern oder im Formenbau findet die Maschinengravur Anwendung, bei welcher das Material durch rotierende Fräser (Frässtichel) abgetragen wird. Zur Herstellung dauerhafter Schilder können aus verschiedenfarbigen Schichten bestehende Plastwerkstoffe eingesetzt werden, wobei die Gravurtiefe bis in eine andersfarbige Schicht hineinreicht. Auch Leiterplattenprototypen können auf diese Weise hergestellt werden.
Lasergravieren
Die modernste
Graviertechnik ist die Lasergravur, hierbei wird das Material durch den
auftreffenden Laserstrahl so stark erhitzt, dass es sich thermisch
kontrasterzeugend verändert, verdampft oder verbrennt.
Anwendungsgebiete
sind die dauerhafte Markierung elektronischer Bauelemente, die
Herstellung von Computertastaturen, Frontplatten, dauerhafter
Typenschilder oder auch dekorativer Trinkgläser und von
Flutlichtschildern aus Plexiglas.
Der Laserstrahl wird dabei der
Kontur nachgeführt oder mit einem Laserscanner zeilenweise über das
Werkstück geführt und führt schnell gesteuert Pulse aus, die an den
erforderlichen Stellen einen Abtrag hervorrufen. Durch Steuerung der
Pulsfolge oder -energie ist es sogar möglich, Halbtöne zu erzeugen und
auf diese Weise z.B. Fotos auf Metall- oder Glasoberflächen zu
übertragen.
Ein weiteres Verfahren ist die Maskengravur, bei der
eine im Laserstrahl liegende, die Vorlage bildende Maske verkleinert
auf dem Werkstück abgebildet wird. Diese Maske kann feststehend oder
eine sich wie ein Typenrad drehende Folge von Zeichen sein. Der
Laserpuls ist dabei so energiereich und kurz, dass er mit einem
einzigen Puls die gesamte abgebildete Kontur der Maske abträgt.
Ein
besonderes Verfahren ist die in-Glas-Gravur (Glasinnengravur), bei der
der Laserstrahl im Inneren eines Glasblockes fokussiert wird und dort
dreidimensional gesteuert bei jedem Laserpuls mikroskopische thermische
Zerstörungen hervorruft.
* Diese Seite wurde zuletzt am 5. August 2008 um 09:02 Uhr geändert.
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