Graz
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Basisdaten
Bundesland: Steiermark
Bezirk: Graz (Statutarstadt)
Fläche: 127,58 km²
Einwohner (1.Jän. 2008): 252.852 (Hauptwohnsitz)
Agglomeration: 320.000 (Hauptwohnsitz)
Bevölkerungsdichte: 1.960 Einwohner/km²(Hauptwohnsitz)
Bevölkerungswachstum (Hauptwohnsitz) 1991-2006: + 4,2%
Höhe: 353 m ü. A.
Postleitzahl: A-801x, A-802x, A-803x A-804x, A-805x
Vorwahl: +43 316
Gemeindekennzahl: 60101
Adresse des Rathauses:
Hauptplatz 1
A-8011 Graz
Graz ist die Landeshauptstadt der Steiermark, zweitgrößte Stadt
der Republik Österreich und bedeutende Universitätsstadt. Graz hat rund
253.000 Einwohner. Die Statutarstadt wurde im Jahre 2003
Kulturhauptstadt Europas und ist Menschenrechtsstadt sowie Träger des
Europapreises. Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe.
Geschichte
Steinzeit
Geschichtlich nachweislich ist eine Besiedelung des Gebietes um
den Grazer Schloßberg bereits seit der Kupfersteinzeit (um 3000 v.
Chr.). Funde von Steingeräten im Bereich der Sackstraße, welche um das
Jahr 2000 v. Chr. datiert werden können, lassen darauf schließen, dass
es eine Siedlung südlich des Schloßberges gegeben haben könnte. Während
der Urnenfelderkultur sind für die Grazer Gegend mehrere Befestigungen
nachgewiesen. Die verschiedenen Volksstämme standen einander zwar zum
Teil feindlich gegenüber, aber die Gesellschaft begann sich zu
politisieren und zu spezialisieren.
Römerzeit
Auf Grazer Boden dürfte sich zwar keine römische Siedlung
befunden haben, als Kontinuität aus der Antike ist hier aber ein lokaler
Verkehrsweg erhalten geblieben, der im Mittelalter als „strata
hungarica“ bekannt war (von Osten, aus Pannonien kommend, bei St.
Leonhard in das Grazer Feld führend und weiter nach Westen die Mur
überquerend und im Anschluss auf eine Römerstraße, jetzt Alte
Poststraße, treffend).
Slawen, Awaren
Im 6. Jahrhundert drangen Slawen als Untertanen der Awaren in das
dünnbesiedelte Land ein und ließen sich in den Regionen Krain, Kärnten
und Steiermark nieder. Das Gebiet wurde nun Karantanien genannt. Slawen
errichteten an diesem Ort später auch eine Burg („grad“ auf
Altkirchenslawisch, Slowenisch und Kroatisch; „gradec“ bedeutet „kleine
Burg“ auf Slowenisch). Daraus leitet sich der Ortsname ”Graz” ab,
frühere Bezeichnungen der Stadt waren Grätz und Gratz. Die Slawen wurden
ab dem 8. Jahrhundert von den Baiern und Franken christianisiert und
allmählich assimiliert, die Awaren um das Jahr 800 von Karl dem Großen
ausgeschaltet.
Einfall und Vertreibung der Ungarn
Schon um 900 fielen die Ungarn in das Gebiet der heutigen
Steiermark ein und versuchten hier Fuß zu fassen. Fränkische und
bayerische Grundherren, Adelige und Geistliche wurden vertrieben oder
ermordet. Viele Orte wurden in Brand gesteckt und damit vernichtet. Erst
nachdem Otto der Große auf dem Lechfeld im Jahre 955, die Ungarn
endgültig besiegte, konnte die bayerische Besiedlung des Gebiets
weitergehen. Um weitere Angriffe von außen vorzeitig abwehren zu können,
teilte der Kaiser die Randgebiete in eine Markenstruktur ein. Auf
Grazer Gebiet erstreckte sich die Mark an der mittleren Mur.
Eppensteiner, Lambacher, Traungauer
Von 970 bis 1035 waren die Eppensteiner die Herren der Mark an
der mittleren Mur. Ab dem Jahre 1035 übernahm das Geschlecht der Grafen
Wels-Lambach die Markgrafenwürde für das steirische Gebiet (inkl. Graz),
die Eppensteiner durften aber ihr Landeigentum (Karantanien) behalten.
Nur 15 Jahre dauerte die Herrschaft der Wels-Lambacher, danach war
dieses Geschlecht erloschen. Die Otakare aus dem Traungau, Traungauer
genannt, folgten ihnen. Deren Sitz war in Steyr. 1122 war ein
entscheidendes Jahr für die Steiermark. Die Eppensteiner starben aus und
der Grundbesitz ging auf die Traungauer über. Zu dieser Zeit war aber
das Grazer Gebiet noch nicht im Besitz der Traungauer, es gehörte von
der Mur bis vor Sankt Ruprecht an der Raab dem Hochfreien Bernhard von
Stübing, einem Enkel des Pfalzgrafen Aribo. Auf dem Schloßberg wurde
durch seine Dienstmannen eine romanische Herrschaftsburg errichtet. Doch
auch die zivile Stadt begann sich zu entwickeln; direkt unterhalb der
neuen Burg, auf dem Gebiet des heutigen Freiheitsplatzes, wurde zwischen
den Jahren 1125 und 1130 der dazugehörige Meierhof gegründet. Dies
hatte zur Folge, dass auch ein eigenes Gewerbe- und Marktzentrum im
Bereich der heutigen Sackstraße entstand. Dieser Gassenmarkt hatte eine
Länge von ca. 180 Metern. Damit war für Graz der Grundstein gelegt, eine
zentrale Rolle in der zukünftigen Steiermark einzunehmen. Die größere
Bedeutung schlug sich auch darin nieder, dass es immer häufiger in
Urkunden Erwähnung fand. Auch die planmäßige Besiedlung des Grazer
Beckens wurde in dieser Zeit begonnen.
Erstmalige urkundliche Erwähnung
Die erste Nennung dürfte sich auf einer undatierten Urkunde des
Markgrafen Leopold befinden, mit der er seinem Ministerialen Rüdiger
einige Güter bei Hartberg überließ, die nach dessen Tod an das Stift
Rein fallen sollten. Diese Urkunde existiert nicht mehr im Original, es
gibt nur noch eine Abschrift aus dem 15. Jahrhundert davon. Dieses
Schriftstück dürfte erst im letzten Drittel des 12. Jahrhundert verfasst
worden sein, doch der Inhalt ist auf 1128/29 zu datieren. Mündliche
Zusagen erst viel später niederschreiben zu lassen war zu jener Zeit
durchaus üblich. Die erste gesicherte Erwähnung von Graz stammt aus dem
Jahre 1140, als Udalrich von Graz die Errichtung des
Augustiner-Chorherren-Stiftes zu St. Marein an der Feistritz (heute:
Abtei Seckau) durch Adalram von Waldeck in einem Dokument bezeugte. Graz
fällt an Markgraf Ottokar III. Regalien, die bisher in diesem Gebiet
dem König gehörten, wie die Berghoheit, Juden- und Münzregal, Maut- und
Zollstätten, konnte Leopolds Sohn, Ottokar III., für das im Entstehen
begriffene Land für sich gewinnen. Auch die Landgerichtsbarkeit ging auf
ihn über. Mit der Annahme eines Hauswappens (Panther) und der
Bezeichnung des Markgrafen als princeps (Fürst) in den Jahren um 1160
wurden auch die Äußerlichkeiten für eine abgeschlossene Landesbildung
erfüllt, nachdem es ihm bis 1156 gelungen war, die Erben Bernhards von
Stübing auszuschalten und das gesamte Grazer Gebiet der Aribonensippe
abzunehmen. In die Zeit um 1160 fällt auch die Gründung des zweiten,
großen Grazer Marktes auf dem Boden des heutigen Hauptplatzes, der
damals aber bis zur Landhausgasse reichte. Als Ottokar III. 1164 starb,
schien alles dafür zu sprechen, dass dieser Aufschwung nur von kurzer
Dauer sei, denn er hinterließ nur einen gerade einjährigen Sohn, Ottokar
IV., für den seine Witwe Kunigunde die Regentschaft übernahm. Doch die
Steiermark blieb eine Einheit. 1180 wurde durch Kaiser Friedrich
Barbarossa das Land sogar zum Herzogtum erhoben.
Die Georgenberger Handfeste
Da Ottokar IV. kinderlos blieb und sich den Aussatz zugezogen
hatte, nahm er Kontakt mit dem babenbergerischen Herzog Leopold V. auf.
Sie trafen sich auf dem Georgenberg bei Enns und schlossen 1186 einen
Erbvertrag, in welchem der Traungauer den Babenberger als seinen Erben
bestimmte (vgl. Georgenberger Handfeste).
Erste Stadtmauer und Wappen
Um 1233 gibt es die ersten Aufzeichnungen, die von einer
Ummauerung des Marktes sprechen. Alle für eine Stadt notwendigen
äußerlichen und rechtlichen Merkmale hatte Graz nun gesammelt: einen
Markt, eine eigene Gerichtsbarkeit und eine Befestigung. Auch erste
Vorstädte begannen sich zu entwickeln, also ein Gebiet um die
Stadtmauern, das von der Stadt abhängig war. So erhielt Graz, um 1245,
auch ihr Wappen, das an das steirische angelehnt war, und zwar einen
Panther mit einer steinernen Krone.
Graz als Residenz der Habsburger
1379 wird Graz Residenz der Habsburger – die Habsburger wohnten
in der Grazer Burg und regierten von dort aus Innerösterreich, zu dem
die Steiermark, Kärnten und Teile des heutigen Italiens (Triest und
Inneristrien) und Sloweniens (Krain und die Untersteiermark) gehörten.
Graz bleibt (neben Wien und Innsbruck) bis ins Jahr 1619 habsburgische
Residenzstadt.
Universität, Kepler und Gegenreformation
Bereits 1573 wurde eine dreiklassigen Lateinschule in Graz als
„Archiducale Gymnasium Soc. Jesu Graecensis“ gegründet. 1585 wurde die
erste Universität von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich gegründet.
1586 wurde die Lateinschule (das spätere Akademische Gymnasium am
Tummelplatz) der neuen Universität zu Graz angegliedert, Gesamtname:
„Academia, Gymnasium et Universitas“. Sie wurde aber schon im selben
Jahr an die Societas Jesu übergeben mit dem Ziel, allen sozialen
Schichten eine elitäre Ausbildung angedeihen zu lassen. Zu dieser Zeit
prägten italienische Künstler und Baumeister das Bild der Stadt. Einer
der bekanntesten Bauten ist das Landhaus, das im Renaissancestil erbaut
wurde. Hier tagten die steirischen Landstände. Von 1594 bis 1600 lehrte
Johannes Kepler an der Stiftsschule. Diese Hochschule war das
protestantische Gegenstück zur Universität Graz. Die Türken erreichten
bei ihren Kriegszügen immer wieder das Gebiet von Graz. 1619
übersiedelte der gesamte Hofstaat nach Wien.
Napoleon in Graz
1797 besetzte die französische Armee unter Napoléon Bonaparte
Graz. Hier richtete Napoleon auch eine Zeit lang sein Hauptquartier ein.
1809 konnte ein neuerlicher Angriff der Franzosen unter der Führung von
Major Hackher erfolgreich abgewehrt werden. Im Frieden von Schönbrunn
verpflichtete sich Österreich, die Festungsanlagen auf dem Grazer
Schloßberg, die auch von den Franzosen nicht überwunden werden konnten,
vollständig zu schleifen. So blieb der Schlossberg bis zu seiner
Schleifung uneingenommen. Doch die Grazer Bürger kaufen um 2987 Gulden
und 11 Kreuzer (nach heutigem Wert ca. 87.000 Euro) den Uhrturm (das
heutige Wahrzeichen) sowie den Glockenturm von der Zerstörung frei. Der
bis dahin kahle Schloßberg wurde im 19. Jahrhundert ebenso wie das
Gebiet um die ehemaligen Stadtmauern (Glacis) in einen Park umgewandelt.
Erste Republik
Am 12. November 1918 verkündete Ludwig Oberzaucher,
Sozialdemokrat, vom Balkon des Schauspielhauses vor einer großen
Menschenmenge am Freiheitsplatz die Proklamation der Republik. Im Mai
1919 gab es die erste Wahl zur Gemeindevertretung, bei der der
Sozialdemokrat Vinzenz Muchitsch Bürgermeister wurde, und es bis zu
seiner gewaltsamen Absetzung 1934 auch bleiben sollte. Der
Friedenvertrag von Saint-Germain-en-Laye, unterzeichnet am 10. September
1919, bestimmte, dass die Untersteiermark an den neu geschaffenen
jugoslawischen Staat abgetrennt wurde, jedoch die von Jugoslawien
ebenfalls beanspruchten Gebiete um Soboth und Radkersburg bei Österreich
verblieben. Somit verlor die Steiermark ein Drittel ihres Gebiets. Dies
war ein großer Schlag für Graz, denn es bedeutete, dass es nun
endgültig von einer Binnenstadt eines Großstaates zur Grenzstadt eines
Kleinstaates degradiert und von vielen wichtigen Versorgungsgebieten
abgeschnitten wurde.
„Volkserhebung“ in Graz
Bereits am 24. Februar 1938 waren Tausende Nationalsozialisten in
Demonstrationszügen durch die Grazer Innenstadt gezogen, obwohl deren
Partei im Austrofaschismus verboten war. Im Zuge des „Anschlusses“
übernahmen die lokalen Nationalsozialisten bereits vor dem Eintreffen
der deutschen Truppen am Flughafen Thalerhof die Kontrolle in der Stadt
und mit Einverständnis des Bürgermeisters die Straßen und das Rathaus
mit Hakenkreuzfahnen zu beflaggen, was der Stadt die Bezeichnung als
„Hochburg des Nationalsozialismus“ eintrug. Auch die Studenten der
Grazer Universitäten beteiligten sich an den Aufmärschen und waren in
großer Zahl Mitglieder von SA und SS. Sie begrüßten dann auch die
Vereinigung mit dem Deutschen Reich und schlugen vor, dass die
Hochschule in „Adolf-Hitler-Universität“ umbenannt werden sollte. Die
Grazer Universitäten waren in ihrem Verständnis der südöstliche
Vorposten der deutschen Wissenschaft, „Wegbereiter des Deutschtums“ und
ein „Bollwerk gegen die Gefahr aus dem Osten“. Unmittelbar nach der
Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden Vertreter der anderen
Parteien verhaftet, sowie etwa 2.400 Grazer, die gemäß den Nürnberger
Gesetzen als Juden galten, verfolgt, ihres Eigentums beraubt, zur
Emigration gezwungen oder nach Wien deportiert. Die Zeremonienhalle und
die Synagoge wurden im November 1938 zerstört. Im März 1940 galt die
Steiermark als „judenrein“. Anlässlich einer Feier am 25. Juli 1938, in
der die steirischen Nationalsozialisten mit dem Motto „Und ihr habt doch
gesiegt“ der Putschisten des Jahres 1934 gedachten, verlieh Hitler der
Stadt den Titel „Stadt der Volkserhebung“. Nach der Machtübernahme der
Nationalsozialisten in Österreich entstand Groß-Graz mit der
Eingemeindung von Liebenau, St. Peter, Waltendorf, Ries, Maria Trost,
Andritz, Gösting, Eggenberg, Wetzelsdorf und Straßgang.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieges wurden in Graz 16 % der Gebäude
zerstört und 1788 Einwohner starben bei den Angriffen, die vor allem in
den Jahren 1944/45 stattfanden. Die Altstadt blieb weitgehend von
Bombenangriffen verschont, nur der Bereich Tummelplatz wurde schwer
getroffen – darunter auch die Oper. Hauptziele der Angriffe waren der
Hauptbahnhof sowie die großen Industrieanlagen im Westen und Süden der
Stadt. Bedingt durch die hohe Zahl der Fehlabwürfe wurden die Gebiete um
die Hauptziele schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wegen der von
Zwangsarbeitern in den Schloßberg gegrabenen weitläufigen
Luftschutzstollen blieb die Zahl der Bombentoten, in Relation zur
Schwere der Angriffe, gering. 1945 zogen sowjetische Truppen, später
britische Truppen in Graz ein, die bis 1955 blieben.
Zweite Republik
Der steirische herbst wurde 1968, die Styriarte 1985 das erste
Mal ins Leben gerufen. Seitden finden diese für Graz kulturell
bedeutenden Festivals jedes Jahr statt. Neue Brücken wurden erbaut und
1972 die erste Fußgängerzone eröffnet. Ende der 80er Jahre entwickelte
sich Graz zu einem Tor nach Südost. 1988 wurde Puntigam zum eigenen
Bezirk erhoben und die Stadt erhielt ihre heutige Größe von 17 Bezirken.
1993 wurde Graz von Greenpeace mit dem Klimaschutzpreis ausgezeichnet.
Im gleichen Jahr richtete Graz nach dem Auftrag der Kulturminister der
Europäischen Union den „Europäischen Kulturmonat“ aus.
Graz als Kulturhauptstadt
1999 wird die Grazer Altstadt zum Weltkulturerbe erklärt. In der
Verantwortung für die Generationen wurde Graz 2001 zur ersten
Menschenrechtsstadt in Europa. 2002 wird die Stadt unter 140 Bewerbern
mit dem Projekt „Ökodrive“ mit dem „Climate Star“ ausgezeichnet. Im Jahr
2003 wurde Graz Kulturhauptstadt Europas. Es war das größte
Kulturprojekt, das es in Österreich je gegeben hat. Graz wurde mit all
seinen Qualitäten in den Mittelpunkt der europäischen Aufmerksamkeit
gestellt. Über 100 Projekte und über 6000 Veranstaltungen aus allen
Bereichen der Kultur wurden dem Publikum vorgestellt. Die Murinsel mit
Amphitheater, Playground und Café wurde gebaut, das Kunsthaus wurde
errichtet, ein eigenes Kunsttaxi geschaffen und eine ganze Reihe
Ausstellungen eröffnet, u.a. im Schloßberg: „Berg der Erinnerungen.
Grazerinnen und Grazer erinnern sich“. Das übergeordnete Motto für die
Veranstaltungen lautete: Graz darf alles! 2006 tritt sie der UNESCO
Städtekoalition gegen Rassismus bei.
Politik
Graz ist eine Statutarstadt. Das bedeutet, dass die
Gemeindeorganisation durch ein eigenes Landesgesetz (Statut der
Landeshauptstadt Graz aus dem Jahr 1967) geregelt wird und die
Gemeindeorgane (insbesondere der Magistrat) neben den üblichen Aufgaben
einer Gemeinde auch die der Bezirksverwaltungsbehörde übernehmen. So
finden auch die Grazer Gemeinderatswahlen nicht zusammen mit jenen der
übrigen steirischen Gemeinden statt. Weiterhin ist Graz der Sitz des
Steirischen Landtages (im Landhaus), der Steirischen Landesregierung und
aller Landesbehörden, der Bezirksverwaltungbehörde Graz-Umgebung, der
Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Arbeiterkammer Steiermark, der
Bundespolizeidirektion Graz, des Oberlandesgerichtes, der
Sicherheitsdirektion, der Finanzlandesdirektion und des AMS.
Gemeinderat
In den letzten Jahrzehnten wartete die Grazer Kommunalpolitik mit
einigen Besonderheiten auf. Das in Graz traditionell politisch starke
deutschnationale Lager, vertreten durch die FPÖ, bekam
überdurchschnittlich viele Wählerstimmen und stellte zwischen 1973 und
1983 mit Alexander Götz den Bürgermeister der Stadt. Danach fiel die FPÖ
auf wenige Mandate zurück. Zur gleichen Zeit war Graz die erste
Großstadt in Österreich, in der die Grünen – als Alternative Liste Graz
(ALG) – in den Gemeinderat einzogen (1983). Nachdem in der folgenden
Periode die Mehrheitsverhältnisse nicht so eindeutig waren, haben sich
die Zeit zwei Bürgermeister aufgeteilt, zuerst Franz Hasiba von der ÖVP
und anschließend Alfred Stingl von der SPÖ, der anschließend das Amt bis
2003 bekleidete. In der nächsten Periode war die kommunalpolitische
„Besonderheit“, dass die KPÖ mit über 20 % der Stimmen die drittstärkste
politische Kraft in Graz wurde. Dies wurde vor allem dem sozialen
Engagement des ehemaligen KPÖ-Spitzenkandidaten und Gemeinderates Ernest
Kaltenegger zugeschrieben. Nachdem Kaltenegger für die KPÖ-Steiermark
bei den Landtagswahlen 2005 antrat und in den Landtag einziehen konnte,
verließ er den Grazer Gemeinderat. Die letzten Gemeinderatswahlen fanden
am 20. Jänner 2008 statt. Die ÖVP unter ihrem Spitzenkandidaten
Siegfried Nagl konnte ihren ersten Platz verteidigen und den Vorsprung
auf die politischen Mitbewerber sogar leicht ausbauen. Die Liste
ÖVP-Bürgermeister Nagl ist seither fast doppelt so stark wie der nächste
Verfolger. SPÖ und KPÖ erlitten schwere Verluste, die zumindest bei der
KPÖ nach dem Abgang ihres Spitzenpolitikers Kaltenegger in die
Landespolitik von einigen Beobachtern erwartet worden waren. Das
schwache Abschneiden der SPÖ kam hingegen überraschend, ihr waren ca.
30% vorausgesagt worden. Die FPÖ konnte nach heftig umstrittenen
Äußerungen ihrer Spitzenkandidatin bezüglich des Islam in Österreich
ebenso wie das rechts der Mitte stehende BZÖ einen Erfolg verbuchen,
größter Wahlsieger waren jedoch die Grünen, die ihren Stimmen- und
Mandatsanteil verdoppeln konnten. Insgesamt kam es zu einer Mandats- und
Mehrheitsverschiebung von Rot-Rot-Grün zu Schwarz-Blau-Orange. Anfang
März einigten sich die Bürgermeisterpartei ÖVP unter Siegfried Nagl und
die Grünen unter Lisa Rücker zu einer gemeinsamen Arbeitsübereinkommen.
Am 13. März 2008 wurde die neue Regierung unter Schwarz-Grün angelobt.
Erstmals konnte die zweitstärkste Partei, die SPÖ, den
Vizebürgermeistersessel nicht erlangen und zum zweiten Mal gelang es
einer Frau, aktuell Lisa Rücker (Grüne), diese Position einzunehmen.
Aufgrund der Wahlordnung sind nunmehr fünf der sechs
Gemeinderatsparteien in der Stadtregierung vertreten, einzige Partei
ohne Stadtrat ist das BZÖ. Die Vertreterin Susanne Winter der FPÖ in der
Stadtregierung wurde zwar gewählt, durfte aber zunächst ihre Funktion
nicht ausüben. Dies ist inzwischen durch eine Statutenänderungen doch
möglich geworden. Gegen sie läuft ein Strafverfahren wegen Verhetzung
und Herabwürdigung religiöser Symbole, nachdem sie im Jänner 2008 den
islamischen Religionsgründer Mohammed in ihrer Neujahrsansprache als
„Kinderschänder im heutigen System“, der „den Koran in einem
epileptischen Anfall geschrieben“ habe, bezeichnet hatte. Nach der Wahl
stand sie wegen erhaltener Drohungen einige Zeit unter Polizeischutz.
Siehe auch: Liste der Grazer Bürgermeister
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Grazer Altstadt
Die Grazer Altstadt wurde 1999 wegen ihres Erhaltungszustandes
und weil ihre geschichtliche Entwicklung im Altstadtbild ablesbar ist,
zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Diese Auszeichnung bedeutet auch die
Verpflichtung, das historische Erbe mit seinem Bauensemble von der Gotik
bis zum 21. Jahrhundert zu erhalten und neue Architektur harmonisch
einzufügen. Die meisten der Grazer Sehenswürdigkeiten sind in der
Altstadt. Diese bedeckt die gesamte Innere Stadt, geht aber noch über
die Bezirksgrenzen hinaus. Im Kern liegt der Schlossberg der zwischen
ca. 1125 - 1809 eine Festung war. Da sie nie eingenommen wurde steht sie
im Guinness-Buch der Rekorde als stärkste Festung aller Zeiten. Am
Schlossberg sind noch einige Festungsanlagen und Bauwerke erhalten
geblieben. Unter ihnen das Wahrzeichen von Graz, der Uhrturm von 1570.
Am Fuße des Schlossberges liegt die Grazer Stadtkrone. Sie wird durch
den gotischem Dom (Domkirche St. Ägidius), dem Mausoleum und
Katharinenkirche aus dem 17. Jahrhundert, der alten Jesuiten Universität
und der Grazer Burg gebildet. Besonders zu erwähnen ist das
Landplagenbild am Dom. Die Grazer Burg ist eine ehemalige Habsburger
Residenz mit der gotischen Doppelwendeltreppe von 1499. Am Hang des
Schlossberges verläuft die Sporgasse, eine Einkaufs- und Cafestraße. In
dieser Gasse finden sich auch einige Sehenswürdigkeiten, unter anderem
das Palais Saurau, die Stiegenkirche, die Mittelalterliche
Hofstättenanlagen und der Deutschordenshof. Ähnlich wie die Sporgasse
ist die Sackstraße (Graz). Hier findet sich das Kaufhaus Kastner &
Öhler, das Palais Attems, das Palais Herberstein in dem sich die Neue
Galerie befindet, das Palais Khuenburg in dem sich das Stadtmuseum
befindet und der Schlossbergplatz. Von diesem aus führt der
„Kriegssteig“ auf den Schlossberg, weiterhin liegt hier auch ein Eingang
in die Schlossbergstollen. Diese Stollen waren in den Weltkriegen als
Bunker angelegt worden. Heute befinden sich in ihnen unter anderem die
Veranstaltungshalle „Dom im Berg“ und die Märchengrottenbahn. Die
Sporgasse sowie die Sackstraße beginnen am Hauptplatz. An diesem
zentralen Ort der Stadt steht das Rathaus und der
Erzherzog-Johann-Brunnen. Zwischen Hauptplatz und dem zweiten zentralen
Platz, dem Jakominiplatz ist die Herrengasse, eine barocke Prunkstraße.
Hier steht das Landhaus mit dem Renaissancearkadenhof, das
Landeszeughaus mit der größten mittelalterlichen Waffensammlung der
Welt, das „Gemaltes Haus“ und die Stadtpfarrkirche. Der Name der
Glacisstraße erinnert noch an die einstige Stadtbefestigung von Graz.
Die Stadtmauer lässt sich noch an manchen Stellen erkennen und es sind
noch zwei Stadttore erhalten geblieben, das Burgtor und das Paulustor.
Teile des ehemaligen Glacis wurden durch den Grazer Bürgermeister Moritz
Ritter von Franck begründet, dieser große Park ist heute der Stadtpark.
In der Nähe des Stadtparks ist die Grazer Oper, das zweitgrößte
Opernhaus Österreichs das von dem Wiener Architekturbüro Büro Fellner
& Helmer Ende des 19. Jahrhundert erbaut wurde. Direkt neben dem
Opernhaus steht das Lichtschwert. Auch das Schauspielhaus, welches 1776
eröffnet wurde, befindet sich in der Altstadt. Die Franziskanerkirche,
die zweitgrößte Kirche von Graz ist am Ufer der Mur zu finden. In
direkter Nähe sind die modernen Gebäude Murinsel und das Kunsthaus.
Weiterhin sind die Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität, der
Technische Universität und der Universität für Musik und darstellende
Kunst, sowie die Leechkirche, die älteste Kirche in Graz (1202), und das
Landesmuseum Joanneum in der Altstadt. Unweit der
Karl-Franzens-Universität befindet sich der Botanische Garten.
Sehenswürdigkeiten außerhalb der Altstadt
Die meistbesuchte Sehenswürdigkeit von Graz befindet sich nicht
in der Grazer Altstadt sondern am westlichen Stadtrand: der Park des
Schloss Eggenberg mit jährlich über 1 Million Besuchern. Es ist ein
Englischer Landschaftsgarten, in dem Pfaue frei herumlaufen. Das Schloss
ist die bedeutendste barocke Schlossanlage der Steiermark. Seine
Anfänge reichen bis ins Mittelalter zurück und es wurde ab 1625 im
Auftrag Johann Ulrichs von Eggenberg (1568–1634) erweitert. Architekten
waren wahrscheinlich Pietro de Pomis und Laurenz van der Sype. Unweit
dieses Schlosses befinden sich die Burgruine Gösting. eine Burg im
Norden der Stadt, die das Murtal nördlich von Graz kontrollierte. 1723
durch Blitzschlag zerstört und heute als Ruine ein beliebtes
Ausflugsziel. Nach der Zerstörung erbauten die Grafen Attems als neuen
Sitz das schlichte Barockschloss Gösting. Auch eine Reihe wichtiger
Kirchenbauten befinden sich außerhalb der Altstadt. Darunter die größte
Kirche von Graz die Herz-Jesu-Kirche, die Kirche St. Leonhard und die
Wallfahrtsorte Mariatrost und Mariagrün. Die größte Jugendstilanlage
Österreichs befindet sich im Osten der Stadt, das
LKH-Universitätsklinikum Graz. In dessen Nähe findet man auch die
Rettenbachklamm, eine ganzjährig begehbare Klamm im Stadtgebiet.
Kirchen und Synagogen
In Graz gibt es wie in den meisten Städten im katholisch
geprägten Österreich eine Fülle an Kirchen. Die älteste Kirche von Graz
ist die Leechkirche, deren Ursprünge in das Jahr 1202 zurückgehen. Sie
liegt im Bezirk Geidorf nahe der Universität und wird inzwischen als
Universitätskirche genutzt. Die höchste Kirche ist die im neugotischen
Backsteinstil erbaute Herz Jesu Kirche. Sie ist mit 109,6 m die
dritthöchste Kirche Österreichs und das höchste Gebäude von Graz. Im
gleichem Bezirk befindet sich die 1361 erstmals urkundlich erwähnte
Kirche St. Leonhard. Der Grazer Dom, das kunst- und kulturhistorisch
bedeutendste Sakralbauwerk in Graz, wurde unter Friedrich III. im 15.
Jahrhundert errichtet und war Hofkirche der römisch-deutschen Kaiser.
Direkt neben dem Dom befindet sich das Mausoleum Kaiser Ferdinands II.,
das eines der bedeutendsten Gebäude aus der Übergangszeit von
Renaissance zu Barock in Österreich darstellt. Zusammen bilden die
beiden Kirchen die so genannte Stadtkrone von Graz. Die Grazer
Stadtpfarrkirche ist die einzige Kirche der Welt in der Hitler und
Mussolini abgebildet sind, da sie von einem Künstler, dessen Werk im
dritten Reich als entartet galt und der die zerstörten Fenster nach dem
Zweiten Weltkrieg neu gestalten sollte, unter den Peinigern Jesu
abgebildet wurden. In der Innenstadt hat sich auch seit dem 13.
Jahrhunderts ein Franziskanerkloster erhalten. Im Stadtteil Mariatrost
gibt es zwei Wallfahrtskirchen: die Basilika Mariatrost, von der der
Stadtteil seinen Namen hat und die als wichtigste Barockkirche der
Steiermark gilt, sowie die Mariagrüner Kirche. Die größte evangelische
Kirche in Graz ist die 1824 erbaute Heilandskirche. Graz besitzt auch
eine Synagoge, die auf den Grundmauern einer 1938 beim Novemberpogrom
niedergebrannten Synagoge errichtet wurde.
Museen
* Stadtmuseum Graz im Palais Khuenburg und die Expositur Garnisonsmuseum am Schlossberg
* Camera Austria
* Diözesanmuseum
* Literaturhaus
* Museum der Wahrnehmung
* Kindermuseum FRida&freD
* Tramwaymuseum
* Hans Gross-Kriminalmuseum
* Luftfahrtmuseum (Flughafen Graz-Thalerhof)
* Hanns Schell Collection - Schloss- und Schlüsselmuseum (die umfangreichste Sammlung dieser Art auf der Welt)
* Puch Museum
* Kabinett physikalischer Kostbarkeiten am Physikinstitut der Uni Graz
Landesmuseum Joanneum in Graz
Das Landesmuseum Joanneum in der Steiermark ist nicht nur das
älteste und – nach dem Kunsthistorischen Museum in Wien – zweitgrößte
Museum Österreichs, sondern in Vielfalt und Sammlungsbestand auch das
bedeutendste der österreichischen Landesmuseen. Namensgeber des Museums
ist Erzherzog Johann, der im Jahr 1811 seine privaten Sammlungen mit dem
Auftrag stiftete, „das Lernen zu erleichtern und die Wissbegierde zu
reizen“. Den Gründungsstatuten des Erzherzogs zufolge erfüllt das
Landesmuseum Joanneum – gemäß der Idee des Sammelns, Forschens,
Bewahrens und Vermittelns – nach wie vor die Aufgabe, ein umfassendes
Bild zur Entwicklung von Natur, Geschichte, Kunst und Kultur der
Steiermark zu zeigen. Die meisten der der 12 Ausstellungsorte liegen in
Graz, die wichtigsten sind: * Alte Galerie: verfügt über bedeutende
Bestände europäischer Kunst: von Romanik und Gotik über deutsche und
italienische Renaissance bis zu reich bestückten Kennerkabinetten des
Barock
* Neue Galerie: umfasst bedeutende Sammlungen bildender Kunst des 19., 20. Jahrhunderts und der Gegenwart
* Haupthaus des Landesmuseum Joanneum: mit den Sammlungen der
Botanik, der Geologie & Paläontologie, der Kulturhistorische
Sammlung, der Mineralogie, der Münzensammlung und der Ur- und
Frühgeschichtliche Sammlung
* Kunsthaus: zeitgenössische Kunst
* Künstlerhaus: steht bildenden Künstlern zur Verfügung
* Volkskundemuseum: beherbergt die älteste und umfangreichste volkskundliche Sammlung der Steiermark
* Zeughaus: Museum für Rüstungen und Waffen, mit 32.000
Einzelstücken die größte historische Sammlung der Welt im
Originalzustand
* Münzkabinett des Joanneum im Schloss Eggenberg
Schlösser und Palais in Graz
Graz war während der Monarchie ein beliebter Adelssitz. Deswegen
gibt es in Graz viele Schlösser und Palais. Das bekannteste ist Schloss
Eggenberg, die wichtigste barocke Schlossanlage in der Steiermark. Im
Schloss ist heute die Alte Galerie untergebracht. Der angeschlossene
Schlosspark ist mit über einer Million Besuchern jährlich die
meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Graz. Eine weitere wichtige
Schlossanlage ist die Grazer Burg, eine ehemalige Residenz der
Habsburger, die heute als Sitz der Steiermärkischen Landesregierung
dient. Die meisten Grazer Schlösser werden heute von der öffentlichen
Hand genutzt. So ist im Meranpalast, dem ehemaligen Stadtsitz Erzherzog
Johanns, heute die Kunstuniversität Graz untergebracht. Im Palais
Herberstein befindet sich die Neue Galerie, im Jagdschloss Karlau eine
Strafvollzugsanstalt, im Schloss St. Martin ein Volksbildungsheim, und
im Jagdschloss Lustbühel ein Kindergarten sowie eine
Musterlandwirtschaft. Im Palais Attems schließlich befinden sich Büros
der Festivals Styriarte und Steirischer Herbst sowie der
Literaturzeitschrift manuskripte. Das Messeschlössel und das Palais
Thienfeld gehören auch der öffentlicher Hand, wobei Ersteres leer steht
und im Letzteren seit kurzem das Haus der Architektur untergebracht ist.
Weitere Schlösser in Graz sind das Meerscheinschloss, das Plabutscher
Schloss, das Schloss Liebenau, das Schloss Waltendorf, das St. Veiter
Schloss, das Palais Saurau (mit dem „stürzenden Türken“ und einem
Renaissanceinnenhof) und das barocke Schloss Gösting.
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